Ich bin dankbar und glücklich, dass wir mit unserem Theaterprojekt »Verkehrte Flucht – Hayas Zeitreise nach Hause« den Mete-Ekşi-Preis 2016 gewonnen haben.

Unser Stück, bei dem ich als Autor und Regisseur agierte, handelt von Haya, die als syrisches Flüchtlingskind in Deutschland gemobbt und von ihren Eltern und Lehrern nicht ernst genommen wird. Daraufhin stiehlt sie die in der Schulprojektwoche entwickelte Zeitmaschine und reist in die Vergangenheit zurück nach Syrien um die Flucht ihrer Familie zu verhindern. Als die Kinder ihrer Schule ihr durch das offene Zeitfenster hinterherreisen um ihre Zeitmaschine zurückzufordern, beginnen sie Haya und ihre Geschichte immer mehr zu verstehen. Wieder zurück in Deutschland landen sie durch einen Unfall anstatt in der Gegenwart in der Zukunft, die sich als Horrorszenario herausstellt, in der sich Deutschland zum Krisengebiet gewandelt hat.

Als Haya die letzte Chance erhält, als Einzige in die Gegenwart zurückzureisen, steht sie vor einer großen Entscheidung …

Titelbild »Verkehrte Flucht«
Szene aus »Verkehrte Flucht«

Die Geschichte von Haya hat (abgesehen von der Zeitreise) viele biographische Elemente unserer syrischen Hauptdarstellerin, die viele Zuschauer bei den Aufführungen bewegte und zum Nachdenken anregte.

Investoren ermöglichen uns nun, aus dieser Geschichte ein Hörspiel zu produzieren, dass wir insbesondere an Schulen und anderen Kinder- und Jugend-Einrichtungen verbreiten wollen. Die Mete-Ekşi-Stiftung (GEW) hat uns dafür den METE-EKŞI-PREIS 2016 verliehen, worüber wir sehr dankbar und glücklich sind.

Mete Ekşi (Wikipedia) ist als tragischer Held in die deutsche Geschichte eingegangen, als er 1991 eine Schlägerei zwischen rechtsradikalen und türkischstämmigen Berlinern schlichten wollte und den Folgen einer schweren Schädelverletzung unterlag.

Mete-Ekşi-Preis 2016

Ihm zu Gedenken wird seit 1992 der Mete-Ekşi-Preis an Projekte verliehen, die sich für einen »friedlichen interkulturellen Umgang« einsetzen.

Leider konnte ich am vergangenen Samstag bei der Preisverleihung im Rathaus Charlottenburg nicht dabei sein, weil ich zeitgleich in Schwäbisch Gmünd einen Schauspielworkshop gegeben habe. Aber einen Videogruß konnte ich nach Berlin schicken, um meine Freude und meinen Dank mitzuteilen!

Benjamin Stoll mit Videogruß bei der Mete-Ekşi-Preisverleihung 2016

Deutschlandradio Kultur hat über die Preisverleihung berichtet und unsere Hauptdarstellerin interviewt (Podcast des Deutschlandradio):

Und der dazugehörende Zeitungsbericht.

Mit ganz herzlichem Dank und Grüßen an meine Kollegin Angela Fusban, alle jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, die Mete-Ekşi-Stiftung, sowie alle anderen Preisträger in diesem Jahr.

(Headergrafik, Quelle: Wikipedia)