{"id":13748,"date":"2016-12-07T12:01:28","date_gmt":"2016-12-07T11:01:28","guid":{"rendered":"http:\/\/www.benjaminstoll.com\/?p=13748"},"modified":"2022-04-30T19:19:19","modified_gmt":"2022-04-30T17:19:19","slug":"das-weihnachtsmaerchen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/das-weihnachtsmaerchen-news\/","title":{"rendered":"Das Weihnachtsm\u00e4rchen"},"content":{"rendered":"

[vc_row full_width=”stretch_row_content”][vc_column][vc_column_text dropcap_letter=”J”]J<\/span>etzt ist wieder Adventszeit. Die Zeit, in der die ganze Stadt in eine m\u00e4rchenhafte Landschaft eintaucht. Und selbst die Weihnachtsgeschichte verkommt zu einem Weihnachtsm\u00e4rchen. Da sind die drei Wahrsager aus dem Morgenland, die werden zu K\u00f6nigen. Die stinkenden, verratzten Hirten werden zu edlen Tierfreunden und selbst die verschissene Futterkrippe hat goldenes Stroh.
\nAber, wenn die Weihnachtsgeschichte schon wie ein M\u00e4rchen erz\u00e4hlt wird, dann bitte richtig! Denn wenn die Weihnachtsgeschichte ein M\u00e4rchen w\u00e4re, m\u00fcsste man sie so erz\u00e4hlen \u2026<\/p>\n

Mein Beitrag zum 7. T\u00fcrchen das Online-Adventskalenders<\/a> meiner Agentur Red Carpet Actors<\/a>.
\nUnd hier gibt es die
Aufzeichung der Urauff\u00fchrung vom 20.12.2009<\/a>.
\nDen Download des Texts gibt\u2019s am Ende der Seite.[\/vc_column_text][vc_empty_space height=”52px”][\/vc_column][\/vc_row][vc_row full_width=”stretch_row_content”][vc_column][vc_custom_heading text=”Das Weihnachtsm\u00e4rchen” use_theme_fonts=”yes” font_container=”tag:h2|font_size:28|text_align:left” font_title_responsive=”true” line_height_responsive=”140″][vc_custom_heading text=”von Benjamin Stoll” use_theme_fonts=”yes” font_container=”tag:h3|font_size:18|text_align:left” font_title_responsive=”true” line_height_responsive=”140″][vc_empty_space height=”30″ height_sm=”20″ height_md=”15″ height_xs=”10″][vc_column_text dropcap_letter=”E”]E<\/span>s war einmal ein junges Paar
\nSie war hochschwanger, wie sonderbar
\nEr rief sie Maria, Joseph sie ihn
\nSie zogen schon lange des Weges dahin<\/p>\n

Bethlehem hie\u00df das verlegene Ziel
\nDoch war\u2019s f\u00fcr Maria kein leichtes Spiel
\nTrotz aller Bedenken mussten sie fort
\nFern ihrer Heimat an jenen Ort,
\nWo Joseph einst geboren war
\nWelch Schicksal ereilte das armsel\u2019ge Paar<\/p>\n

Denn es begab sich zu der Zeit,
\nAls jene Hoheit
\nEin Gebot erlie\u00df,
\nDass G\u2019sell und Spie\u00df,
\nEdler und Flegel,
\nZwerg und Ries,
\nKind und Kegel
\nGesch\u00e4tzt werden sollte
\nSo war es die Pflicht,
\nZu gehen, ob man wollte
\nOder ob nicht<\/p>\n

So ritten sie sp\u00e4t durch Nacht und Wind
\nSie auf dem Esel, im Bauche das Kind
\n\u00bbMein Joseph, was verbirgst du so bang dein Gesicht?
\nKennst du den Weg nach Bethlehem nicht?\u00ab
\n\u00bbDoch Maria, halte noch ein
\nGleich hinter dem Wald dort m\u00fcsste es sein!\u00ab<\/p>\n

Maria und Josef verirrten sich im Wald
\nEs war so finster und auch so bitterkalt
\nSie kamen an ein H\u00e4uschen, ein Gasthaus nach dem Schein,
\nMag wohl noch Raum in der Landherberge sein?<\/p>\n

Joseph riss sich zusamm\u2019 und ging mutig vor,
\nKlopfte entschlossen ans h\u00f6lzerne Tor<\/p>\n

\u00bbKnusper Knusper Kn\u00e4uschen,
\nWer klopft da an mein H\u00e4uschen?\u00ab
\n\u2013 \u00bbDer Wind, der Wind,
\nMaria und Joseph und
\nDas himmlische Kind!\u00ab<\/p>\n

\u2013 \u00bbWir machen nicht auf, du bist uns\u2019re Mutter nicht,
\nDenn ihre Stimm ist fein, wenn sie zu uns spricht!
\nDeine Stimm\u2019 ist rauh, also sei still!
\nDu bist sicher der Wolf, der uns fressen will!\u00ab<\/p>\n

Maria und Joseph, waren entsetzt,
\nNach all den Strapazen sichtlich verletzt
\nWar das nach der Reise der M\u00fche Lohn,
\nStatt Ruhe und Speise nur Spott und Hohn?<\/p>\n

Doch eh sie\u2019s versah\u2019n, knarrte das Tor
\nEin sehr alter Mann schaute hervor<\/p>\n

\u00bbEntschuld\u2019gen Sie vielmals, werte Leute,
\nSie sind nicht die ersten, die hier anklopfen heute
\nIch muss jeden entt\u00e4uschen, der Herberge sucht,
\nAll uns\u2019re Zimmer sind ausgebucht
\nSie brauchen auch gar nicht die andern erst fragen,
\nDie Stadt ist belegt in diesen Tagen
\nDoch halt, wie ich sehe, Sie erwarten ein Kind
\nDort dr\u00fcben im Stall finden Sie Schutz vor dem Wind!\u00ab<\/p>\n

Er brachte die beiden samt ihrem Tier,
\nZum dortigen Stalle, worin sich ein Stier,
\nEin Schaf und ein Esel schon breit gemacht,
\nNa, Halleluja, welch spa\u00dfige Nacht!<\/p>\n

Joseph sah seinen Esel und schickte ihn fort,
\nEs war schon genug Vieh an diesem Ort
\nDer fand einen Hund, ne Katz und nen Hahn,
\nUnd setzte zur Reise nach Bremen an<\/p>\n

Derweil in dem Stall hatte in dieser Nacht
\nMaria ihr Baby zur Welt gebracht
\nEin Knabe \u2013 so lieblich, so edel und fein,
\nEr sollte mal Herrscher des Landes sein!
\nSie nannten ihn Jesus, wie\u2019s Herrschern geb\u00fchrt,
\nEin Name der Arme dem Elend entf\u00fchrt
\nNoch mancher Wunsch ging von ihren Lippen
\nSie legten ihn in eine der Futterkrippen
\nMit gro\u00dfer Hoffnung schliefen sie ein,
\nObwohl dieser Rahmen ein and\u2019rer k\u00f6nnt sein<\/p>\n

Zur selben Stund an anderer Stell,
\nWurd\u2019s auf dem Felde schlagartig hell,
\nEin H\u00e4ufchen Hirten samt Ziege und Schaf,
\nRiss eine Fee unsanft aus dem Schlaf<\/p>\n

\u00bbF\u00fcrchtet euch nicht!\u00ab ert\u00f6nte die Fee
\n\u00bbFriede euch Menschen, Ehr\u2019 Gott in der H\u00f6h\u2019!
\nEuch ist heute der Heiland gebor\u2019n,
\nVon einer Jungfrau auserkorn!\u00ab
\nSie schickte die Hirten zu jenem Stall,
\nUnd machte nen Abgang mit lautem Knall<\/p>\n

Nun denn die Hirten erholt von dem Schock,
\nNahmen sich Mut und den Hirtenstock
\nUnd gingen gemeinsam mit sieben Ziegen
\nZum Stalle um auch mal das Baby zu wiegen
\nAllen voran der treudoofe Rolf,
\nDer kannte den Weg nicht und lief sich nen Wolf<\/p>\n

\u00bbRukedidu,
\nBlut ist im Schuh!
\nDas hat man davon,
\nWenn man so dumm l\u00e4uft wie du!\u00ab<\/p>\n

Nach langen und scheinbar unendlichen Pfaden
\nUnd m\u00e4chtigen Kr\u00e4mpfen in ihren Waden,
\nPochten sie behende ans Scheunentor,
\nAls Joseph darinnen schreckte empor<\/p>\n

\u00bbWer ist da? Wer klopft da? K\u00f6nnt ihr nicht leis\u2019 sein?\u00ab
\n\u2013 \u00bbIch bin\u2019s, der Rolf und die sieben Geislein!\u00ab
\n\u2013 \u00bbDu Scherzbold, verschwinde! Sonst mach ich dich kalt!
\nDenn bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!\u00ab<\/p>\n

\u00bbAch Joseph\u00ab, hakte Maria ein,
\n\u00bbBewahre die Ruhe und lass sie doch rein!
\nBei dem Geschrei kann ich doch eh nicht schlafen,
\nWas k\u00fcmmern da Hirten mit Ziegen und Schafen?\u00ab<\/p>\n

Sie \u00f6ffnete Rolf und Konsorten die T\u00fcr,
\nDie traten herein und bedankten sich f\u00fcr
\nDas Vertrauen, das ihnen entgegengebracht
\nUnd freuten sich \u00fcber das Gl\u00fcck dieser Nacht<\/p>\n

Sie sa\u00dfen und standen and\u00e4chtig beim Kind,
\nDas auf dem Futter von Esel und Rind,
\nDa lag und schlief wie neu geboren
\nUnd bemerkten dabei dessen riesigen Ohren
\n\u00bbMaria, was soll das bedeuten, sagt an!\u00ab
\n\u2013 \u00bbNa, damit er euch besser h\u00f6ren kann!\u00ab<\/p>\n

Rolf, der gute
\nHirte mit Ruthe,
\nWar recht ungeschickt
\nHatte so tolle,
\nGanz ungeniert,
\nAus roter Wolle,
\nDass es nicht friert,
\nDem Christkind ein K\u00e4ppchen gestrickt<\/p>\n

Maria war davon wenig begeistert,
\nH\u00e4tte die Strickkunst selbst besser gemeistert
\nVerlor sie doch beinah die Fassung und kochte,
\nAls es erneut an das Scheunentor pochte<\/p>\n

Sie rief, hier werde niemand vermisst!
\n\u00bbSei\u2019s drum, herein, wenn\u2019s kein Schneider ist!\u00ab<\/p>\n

Das Tor ging auf und da standen verhalten,
\nDrei edle, exotische Lichtgestalten<\/p>\n

\u00bbGr\u00fc\u00df Gott, liebe Leut\u2019, wir kommen von fern
\nGestatten, Kaspar, Baltasar und Melchior,
\nWir folgten ganz frech einem seltsamen Stern
\nDen man \u00fcber dem Wald da sah
\nWir h\u00f6rten bereits von der fr\u00f6hlichen Kunde,
\nDas K\u00f6nigskind, l\u00e4ngst schon in aller Munde!
\nDer b\u00f6se K\u00f6nig sieht sich in N\u00f6ten,
\nGab uns den Auftrag, wir sollten es t\u00f6ten
\nDie Order sorgte f\u00fcr Schmerz und Weh
\nWir brachten stattdessen das Herz von dem Reh,
\nDas uns pl\u00f6tzlich \u00fcber die Stra\u00dfe lief
\nMelchior war es, der dabei schlief
\nDas Reh wollte doch nur die Stra\u00dfe r\u00fcber,
\nDoch Melchis Kamel trampelte einfach dr\u00fcber\u00ab<\/p>\n

Man h\u00f6rte den Dreien and\u00e4chtig zu:
\nVom b\u00f6sen K\u00f6nig, der sie nun lie\u00df in Ruh
\nVom Stern, der sie f\u00fchrte an diesen Ort
\nZu finden das Kindlein, so fuhren sie fort \u2026<\/p>\n

\u00bbUnd nun, liebes Kindlein, gib fein acht,
\nWir haben dir etwas mitgebracht:<\/p>\n

Gold f\u00fcr den baldigen K\u00f6nig,
\nZum Reichtum f\u00fcr die Armen!
\nWeihrauch und Myrrhe ein wenig,
\nDenn hier drin mieft\u2019s, Gott hab erbarmen!\u00ab<\/p>\n

Maria und Joseph waren reich und zufrieden
\nAuch Rolf und Konsorten mussten nie wieder h\u00fcten<\/p>\n

Jesus wuchs heran als ein m\u00e4chtiger Prinz,
\nDann folgte die Kr\u00f6nung in der R\u00f6mer-Provinz
\nEr vertrieb die Lateiner aus seinem Reich
\nUnd auch der b\u00f6se K\u00f6nig Unterlage seinem Streich
\nAm Tage der Kr\u00f6nung beim k\u00f6niglichen Feste
\nBekam er gl\u00fchende Pantoffeln zur Belustigung der G\u00e4ste
\nMan lie\u00df ihn darin tanzen bis zum bitteren Ende
\nDas Schicksal des Landes nahm so seine Wende<\/p>\n

Lang herrschte Jesus \u00fcber Land und Leute
\nUnd wenn er nicht gestorben ist, lebt er noch heute[\/vc_column_text][vc_empty_space][vc_column_text]<\/p>\n

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\u00a0\u00bbDas Weihnachtsm\u00e4rchen\u00ab \u00a9 2010 Copyright Benjamin Stoll. Dieses Weihnachtsm\u00e4rchen\u00a0darf unter Nennung des Autoren frei verwendet werden. \u00c4nderungen sowie Neu- und Weiterverarbeitung von Teilen und Ausz\u00fcgen sind untersagt.<\/em><\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n

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Download des Texts als PDF: bstoll.de\/weihnachtsmaerchen-pdf<\/a><\/em><\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n

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Jetzt ist wieder Adventszeit. Die Zeit, in der die ganze Stadt in eine m\u00e4rchenhafte Landschaft eintaucht. Und selbst die Weihnachtsgeschichte verkommt zu einem M\u00e4rchen. Aber wenn die Weihnachtsgeschichte ein M\u00e4rchen w\u00e4re, m\u00fcsste man sie so erz\u00e4hlen \u2026<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"video","meta":{"jetpack_post_was_ever_published":false,"_jetpack_newsletter_access":"","_jetpack_dont_email_post_to_subs":true,"_jetpack_newsletter_tier_id":0,"_jetpack_memberships_contains_paywalled_content":false,"_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":""},"categories":[121],"tags":[141,139,140,138],"jetpack_sharing_enabled":true,"jetpack_featured_media_url":"","jetpack-related-posts":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13748"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=13748"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13748\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":17860,"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13748\/revisions\/17860"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=13748"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=13748"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.benjaminstoll.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=13748"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}